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  Inhaltsverzeichnis

-Grundlagen der Ersten Hilfe
     -Der Zustand des Tieres

     -Wiederbelebung
     -Das Anlegen von Verbänden
     -Die Notfall-Apotheke

-Erstversorgung bei:
     -Allergie/Insektenstich
     -Anfall
     -Augenverletzungen
     -Herzversagen
     -Hitzschlag
     -Innere Verletzungen
     -Knochenbrüche
     -Schock
     -Stromschlag
     -Unterkühlung
     -Verbrennung
     -Vergiftung
     -Verletzungen
 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 


Grundlagen der Ersten Hilfe


 

Bevor Sie helfen:

  • Ein akuter Notfall erfordert klares Denken und zielgerichtetes Handeln. Die erste Regel lautet daher: Bewahren Sie Ruhe.
  • Obwohl einige Sofortmaßnahmen für das Leben des Tieres sehr wichtig sind, kann die Erste Hilfe niemals die Behandlung beim Tierarzt ersetzen. Das wichtigste Ziel sollte daher stets sein, baldmöglichst einen Tierarzt zu erreichen. Rufen Sie Hilfe herbei, damit Sie sich auf lebensrettende Maßnahmen konzentrieren können, während ein Helfer assistiert, beim Tierarzt anruft, den Wagen fährt etc.
  • Falls das Tier noch auf Zuruf reagiert, nähern Sie sich vorsichtig und prüfen Sie den Zustand des Patienten. Seien Sie darauf gefasst, dass auch ein Ihnen vertrautes Tier in Notfallsituationen unvermittelt beißen oder kratzen kann.
  • Sind keine Atembewegungen zu erkennen und wirkt das Tier völlig leblos, ist es möglicherweise durch sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen noch zu retten. Halten Sie sich an das nebenstehende Schema.
  • Hellrot pulsierende Blutungen (Schlagader) sollten abgebunden werden oder mit einem sauberen Taschentuch oder einem Stapel steriler Gazetupfer aus der Notfallapotheke fest abgedrückt werden, während Sie das Tier zum Tierarzt bringen.
Zwei wichtige Regeln sollten Sie bei allen Notfallmaßnahmen zugrundelegen:
Lassen Sie sich nicht beißen und verschlechtern Sie nicht den Zustand des Tieres.
 
 

 

 

Der Zustand des Tieres

Erste Kontaktaufnahme
Wenn Sie sich einem verletzten Tier nähern, sollten sie daran denken, dass Tiere unberechenbar werden können, wenn sie Schmerzen, Angst oder einen Schock haben. Seien Sie also vorsichtig und schützen Sie zunächst sich selbst vor Verletzungen. Viele Besitzer sind in Notfallsituationen schon von ihrem eigenen Tier gebissen worden.

Beim Annähern sollten Sie möglichst ruhig und behutsam auf das Tier einsprechen und auf plötzliche Reaktionen gefasst sein. Eine Decke kann Ihnen bei schwer einschätzbaren Situationen gute Dienste leisten: Halten Sie sie vor sich, damit eventuelle Attacken des Tieres ins Leere laufen. Werfen Sie die Decke, wenn es gar nicht möglich ist, sich gefahrlos dem Tier zu nähern, über das Tier und wickeln Sie es ein. Katzen können so in einen Transportbehälter gesetzt werden.

Ist das Tier bewusstlos und sind Verletzungen zu befürchten, können Sie die Decke vorsichtig unter das Tier ziehen und diese dann mit einem Helfer wie ein Sprungtuch spannen. So vermeiden Sie, dass Sie durch Zupacken den Zustand des Tieres verschlimmern.

Prüfung der Lebensfunktionen

bei einem bewusstlosen Tier können Sie mit einfachen Mitteln dessen Zustand überprüfen:

  • Achten Sie zunächst aus der Distanz auf Atembewegungen, sprich das Heben und Senken des Brustkorbs.
  • Prüfen Sie, ob das Tier auf Zuruf oder Händeklatschen reagiert.
  • Prüfen Sie den Kreislaufzustand: Heben Sie die Oberlippe an und drücken Sie mit dem Finger auf das Zahnfleisch: Innerhalb von zwei Sekunden sollte sich die Stelle wieder rosa färben, andernfalls hat das Tier vermutlich einen Kreislaufschock erlitten
  • Den Puls fühlt man beim Tier an der Innenseite des Oberschenkels – am besten üben Sie an Ihrem Hund, um die richtige Stelle zu kennen. Den Herzschlag können Sie in Höhe des Ellbogens am Brustkorb spüren.
  • Sehen Sie sich die Augen an, und leuchten Sie ggf. mit einer Taschenlampe hinein: Die Pupillen müssen sich daraufhin verengen, wenn eine Lebensfunktion vorhanden ist.
  • Sind weder der Pupillenreflex noch Anzeichen für Atmung und Herzschlag vorhanden, ist das Tier bereits tot. Reagieren jedoch die Pupillen noch, sollte sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden

 

 

 

 

 

Wiederbelebung

Ziel ist, die Sauerstoffversorgung der wichtigsten Organe wiederherzustellen. Dazu muss sowohl die Atmung als auch der Blutkreislauf funktionieren.

Gehen Sie bei einem leblosen Tier wie folgt vor:

Atemweg
Öffnen Sie das Maul und ziehen Sie die Zunge nach vorne. Sehen Sie in den Rachen und entfernen Sie Fremdkörper, Schleim oder Erbrochenes, um die Atemwege freizulegen. Katzen und kleinere Hunde können dazu auch an den Hinterbeinen festgehalten und kopfüber hochgehoben werden (nicht bei Verdacht auf Wirbelsäulenschäden).

Beatmung
Sind die Atemwege frei, können Sie das bewusstlose Tier beatmen. Ziehen Sie ihm dazu die Zunge nach vorn, schließen Sie die Schnauze mit der Hand und strecken Sie den Hals. Beatmen Sie das Tier durch dessen Nase, evtl. mit vorgehaltenem Tuch. Beatmen Sie etwa alle drei Sekunden und achten Sie darauf, dass sich der Brustkorb hebt, aber nicht zu sehr vorwölbt.

Zirkulation (Kreislauf)
Prüfen Sie den Herzschlag an der seitlichen Brustwand und den Puls an der Innenseite des Oberschenkels. Sind Sie sicher, dass ein Herzstillstand vorliegt, sollten Sie eine externe Herzmassage vornehmen. Dazu legen Sie ein gefaltetes Handtuch unter den Brustkorb des Tieres und legen die linke Hand flach auf den Brustkorb, etwa in Höhe des Ellbogens. Danach pressen Sie in schneller Folge fünf- bis zehnmal mit der rechten Hand auf Ihre Linke, um das Herz wieder zum Schlagen anzuregen. Bei Katzen müssen Sie natürlich vorsichtiger (mit zwei Fingern) massieren. Beatmen Sie das Tier jeweils ein- bis zweimal, bevor Sie den Herzschlag kontrollieren und ggf. erneut massieren.

 

 

 

Das Anlegen von Verbänden
 

Bei Verletzungen und stark blutenden Wunden ist es sinnvoll, für den Transport zum Tierarzt einen Verband anzulegen. Achten Sie aber bitte darauf, dass dieser nicht zu fest sitzt.

Eine Ausnahme sind pulsierende hellrote Blutungen, bei denen ein arterielles Gefäß eröffnet ist und starke Blutverluste drohen. Dieses sollte direkt über der Blutung abgebunden oder mit einem Stapel sauberer Taschentücher oder steriler Gazetupfer abgedrückt werden.


Verletzungen verbinden
  • Direkt auf die Wunde sollte eine fusselfreie sterile Abdeckung kommen (für den Transport geht zur Not auch ein frisches Handtuch).
  • Die ein- bis zweifingerdicke Polsterung wird mit einer elastischen Binde umwickelt und straff angezogen, ohne jedoch die Blutzirkulation abzuschnüren.
  • Die äußerste Schicht besteht aus gewebeverstärktem Klebeband oder Pflaster, die an stark beanspruchten Stellen wie der Sohle durch mehrere Lagen verstärkt wird.
  • Um den Verband am Rutschen zu hindern, kann er auch mit Pflaster am Fell fixiert werden, allerdings nicht auf unbehaarter (oder geschorener) Haut, da sich sonst Hautentzündungen bilden.


 

 

 

Die Notfall-Apotheke

Eine Notfallapotheke sollte in jedem Haushalt vorhanden sein. Mit wenigen Ergänzungen können Sie sie auch für den Notfall am Tier ausstatten.

Das soll jedoch keinesfalls eine Aufforderung zu Do-it-yourself-Behandlungsversuchen sein. Bei einem Notfall am Tier sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Wie auch die Bestandteile der Haus- oder Autoapotheke sollte der Inhalt regelmäßig auf Verwendbarkeit überprüft und erneuert werden. Mit einigen Packungen Diätfutter, Trinkwasser und einem Durchfallpräparat wird der Notfallkasten übrigens problemlos zur Reiseapotheke und kann, am besten in einem kleinen Koffer, überallhin mitgenommen werden.

 

  • Polster- oder Verbandwatte
    In Rollenform lassen sich gepolsterte Verbände schnell anlegen, herkömmliche Watte in Plastikbeuteln eignet sich aber ebenso gut.
  • Gewebeverstärktes Klebeband
    Es eignet sich besonders für Pfotenverbände, die dadurch besser vor Feuchtigkeit geschützt sind.
  • Wundbalsam
    Beim Tierarzt erhalten Sie ein geeignetes Mittel, mit dem sich Wunden im Notfall desinfizieren und behandeln lassen. Wichtig ist, dass es nicht brennt.
  • Wundsalbe
    Für die Nachbehandlung offener Wunden eignet sich sehr gut eine Sulfonamid- Lebertransalbe (beim Tierarzt) oder ein ähnliches Präparat.
  • Thermometer
    Am besten eignen sich Digitalthermometer, die auch mit biegsamer Spitze erhältlich sind (Batterie regelmäßig testen).
  • Verbandschere
    Sie sollte eine abgerundete Spitze haben, um die Verletzungsgefahr gering zu halten.
  • Zeckenzange und Pinzette
    Damit lassen sich Zecken ganz einfach herausdrehen. Die Pinzette dient u.a. zur Entfernung von Schmutz aus Wunden.
  • Jod-Lösung
    Zur Desinfizierung und Blutstillung. Vorsicht bei Katzen! Nur ausgewiesene Präparate verwenden, die den Einsatz bei der Katze erlauben (nicht bei größeren Wunden einsetzen).
  • Selbstklebende Binde
    Mit elastischen Binden, die von selbst haften, können im Notfall sehr rasch Verbände befestigt werden (an Pfoten niemals Wattepolster vergessen).
  • Ringer-Lösung
    Sterile Elektrolytlösung ist ideal, um Wunden zu reinigen und um Fremdkörper aus dem Auge zu spülen.
  • Mullbinden
    Sie eignen sich nicht nur zum Anlegen eines Wundverbandes, sondern auch zusammengerollt für einen Druckverband.
  • Sterile Gazetupfer
    Diese bekommen Sie entweder bei Ihrem Tierarzt oder abgepackt in der Apotheke.
  • Kalzium-Trinkampullen
    Diese können bei Insektenstichen verabreicht werden. 
 

 

 

Allergie/Insektenstich

Bei einer allergischen Reaktion nach einem Insektenstich schwillt die betroffene Körperpartie an, und das Tier zeigt deutlichen Juckreiz. Lebensbedrohliche Folgen hat es, wenn der Insektenstich im Rachen liegt und die Atemwege zuschwellen. Dann muss sofort zum Tierarzt gefahren werden, der durch Kortisonpräparate die Schwellung zum Abklingen bringen kann.

Stiche in der äußeren Haut behandelt man mit kalten Umschlägen und Kalziumgaben zum Futter, z.B. als Trinkampullen.

 

 

 

Anfall

Epileptische Anfälle sehen meist dramatischer aus, als sie sind: Die Tiere fallen aus heiterem Himmel um und beginnen zu zittern bzw. mit den Beinen zu „rudern“. Nach wenigen Minuten erlangen sie das Bewusstsein wieder und verhalten sich ganz normal.

Gefährlich wird es, wenn sich die Anfälle häufen oder länger andauern: Deshalb sollten Sie das Tier auf jeden Fall beim Tierarzt untersuchen lassen, auch wenn es sich wieder vollständig erholt hat. Einigen Anfallsleiden liegen Organerkrankungen zugrunde, andere gehen vom Gehirn selbst aus, können aber mit Medikamenten behandelt werden.

Fassen Sie das Tier während des Anfalls nicht an, sondern schaffen Sie Platz, so dass es sich nicht verletzen kann.

 

 

 

Augenverletzungen
 

Risse des Augenlids müssen unbedingt genäht werden, auch Verletzungen der Hornhaut, festsitzende Fremdkörper oder einen vorgefallenen Augapfel muss baldmöglichst der Tierarzt behandeln. Bei frei beweglichen Fremdkörpern kann man versuchen, diese mit Elektrolytlösung herauszuspülen.

Um das Tier während des Transports zum Tierarzt daran zu hindern, sich am Auge zu reiben, sollte eine feuchte Abdeckung darübergelegt und mit einem Kopfverband befestigt werden.

 

TIPP
Die Flasche mit Elektrolytlösung in der Notfallapotheke kann mehrfach verwendet werden, wenn Sie die Flüssigkeit mit einer sterilen Einmalspritze entnehmen.
 
 
 

 

 

Herzversagen

Bei älteren Tieren mit Herzerkrankung kann eine starke Belastung (Bewegung, Hitze, Aufregung) zum plötzlichen Herzversagen führen. Doch auch starke Flüssigkeitsverluste, z.B. durch Blutungen, Durchfall, Erbrechen oder Verbrennungen, können über den Schock zum Herzversagen führen.

Das Gehirn nimmt Schaden, wenn es länger als drei Minuten ohne Sauerstoffversorgung ist, daher ist beim Herzversagen höchste Eile geboten: Gehen Sie nach dem Schema zur Wiederbelebung vor und bitten Sie jemanden, Sie währenddessen schnellstmöglich zum Tierarzt zu bringen. Bei Flüssigkeitsdefizit kann nur eine sofortige Notfallversorgung mit Infusionen das Tier retten. Liegt ein Herzschaden oder eine andere schwere Grunderkrankung wie z.B. Tumore vor, sind die Überlebenschancen trotz Wiederbelebung gering.

Vorbeugend können Sie regelmäßig das Herz untersuchen lassen und Übergewicht vermeiden.
 
TIPP
Füttern Sie übergewichtige Katzen kalorienreduziert,z.B. mit
LIGHT 38
 
 

 

 

 

Hitzschlag

Werden Tiere an warmen Tagen in Autos eingesperrt, kann sich der Innenraum sogar im Halbschatten so stark aufheizen, dass es zu einem Hitzschlag kommt: Die Tiere hecheln stark, taumeln und zeigen gerötete Schleimhäute (Zahnfleisch). Katzen können auch einen Hitzschlag erleiden, wenn sie versehentlich im Wäschetrockner eingeschlossen werden.

Kühlen Sie das Tier mit kaltem Wasser ab, insbesondere den Kopf, und massieren Sie die Gliedmaßen, um den Kreislauf anzuregen. Ist das Tier bereits bewusstlos oder erbricht es sich bzw. finden sich Anzeichen für einen Schock, sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.

 

 

 

Innere Verletzungen

Besonders bei Autounfällen oder hohen Stürzen kann es zu inneren Verletzungen kommen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. Auch wenn ein solcher Zwischenfall scheinbar glimpflich abgegangen ist, sollten Sie das Tier unbedingt beim Tierarzt untersuchen lassen und einige Zeit aufmerksam beobachten:

Machen Sie bei Anzeichen für Kreislaufschwäche (Hecheln, blasse oder bläuliche Schleimhäute, Schwäche) die Druckprobe am Zahnfleisch, und achten Sie auf eine ungestörte Atmung ohne Rasselgeräusche. Verschlechtert sich der Zustand des Patienten oder zeigt er gar Schocksymptome, muss er unbedingt zum Tierarzt gebracht werden.

 

 

 

Knochenbrüche

Brüche sind nicht immer als solche erkennbar. Besonders geschlossene Brüche, bei denen die Haut unverletzt bleibt, können unbemerkt bleiben oder wie eine Verrenkung oder Bänderverletzung aussehen. Besteht der Verdacht auf einen Bruch, z.B. nach einem Unfall, sollte auf jeden Fall der Tierarzt konsultiert werden. Erst durch eine Untersuchung und Röntgenaufnahme lässt sich das Ausmaß des Schadens beurteilen. Offene Brüche, bei denen die Haut verletzt ist oder gar ein Stück des Knochens vorsteht, müssen dringend tierärztlich versorgt werden.

Prüfen Sie zunächst, ob das Tier einen Schock erlitten hat (siehe unten), und decken Sie dann die Wunde und den Knochen mit sterilem Verbandsmaterial oder einem frischen Handtuch ab. Geben Sie keinesfalls Wundbalsam oder Salben auf den offenen Bruch. Bringen Sie den Patienten zum Tierarzt und stützen Sie ihn beim Transport, ohne die Bruchstelle zu bewegen oder zu berühren, z.B. durch ein untergelegtes zusammengefaltetes Handtuch. Zum Transport können Sie auch eine harte Unterlage, z.B. ein Brett, benutzen, das ins Auto passt.

 

 

 

Schock

Bei allen Notfallsituationen sollten Sie das Tier zuerst auf Anzeichen für einen Schock untersuchen: Schnelle Atmung, rasender Puls, blasse Schleimhäute mit verzögerter Füllung nach der Druckprobe, niedrige Körpertemperatur (unter 37 °C) und kalte Gliedmaßen. Im späteren Stadium kommt es zu flacher, langsamer Atmung, unregelmäßigem Herzschlag und Reaktionslosigkeit.

Die Bekämpfung des Schocks hat Vorrang vor allen anderen Notfallmaßnahmen! Legen Sie das Tier auf die Seite und strecken Sie seinen Kopf. Heben Sie Becken und Hinterläufe an und legen Sie ein Kissen o.ä. darunter. Stillen Sie starke Blutungen durch einen Druckverband. Falls nötig, führen Sie Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Schützen Sie das Tier durch eine Decke vor weiterem Auskühlen und bringen Sie es sofort zum Tierarzt.

Denken Sie daran, dass auch starke allergische Reaktionen, z.B. auf Insektenstiche oder Medikamente, zum Schock führen können.

 
Tipp
Gewöhnen Sie Ihr Tier daran, dass Sie (und andere) ihm ins Maul fassen und es festhalten dürfen, dann können Sie es im Ernstfall leichter untersuchen.
 

 

 

 

Stromschlag

Tiere können beim Zerbeißen von stromführenden Kabeln einen Stromschlag erleiden. Diese Situation kann auch für Sie sehr gefährlich sein – denken Sie also an Ihre Sicherheit: Berühren Sie weder das Tier noch Flüssigkeiten in der Nähe der Stromquelle, sondern drehen Sie zuerst den Strom ab. Befreien Sie dann das Tier, notfalls mit Hilfe eines Holzstiels.

Überprüfen Sie Herzschlag und Atmung und beginnen Sie ggf. mit der Wiederbelebung. Achten Sie auch auf Anzeichen für einen Schock. Stromschläge verursachen Brandwunden mit hellem Zentrum und gerötetem Rand. Bringen Sie das Tier zum Tierarzt und versorgen Sie die Verbrennung.

 
TIPP
Verlegen Sie elektrische Kabel verdeckt oder besprühen Sie sie mit einem bitter schmeckenden Spray, um junge Tiere davon abzuhalten, darauf herumzukauen.
 

 

 

 

Unterkühlung

Katzen sind durch ihr Fell gut vor Kälte geschützt. Bei extremen Temperaturen kann es allerdings an den Ohrrändern zu Erfrierungen kommen. Gefährlich wird es, wenn ein Tier im Winter in ein Gewässer stürzt oder ins Eis einbricht. Das durchnässte Fell verliert seine Dämmfunktion, und die Tiere können rasch auskühlen. Unterkühlung führt zu Zittern, Schwäche, Krämpfen und Bewusstlosigkeit.

Häufig besteht ein Schock. Bekämpfen Sie zuerst den Schock bzw. führen Sie Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Führen Sie dann dem Tier Wärme zu, indem Sie es in eine Decke wickeln, auf die Sie eine Wärmflasche legen. Fahren Sie sofort zum Tierarzt. Lassen Sie dort auch Erfrierungen behandeln, die sich in roten, geschwollenen Ohrrändern oder einer geröteten Schwanzspitze zeigen.

 

 

 

 

Verbrennung

Bei Verbrennungen sollten die betroffenen Körperstellen sofort 20 Minuten lang mit kaltem Wasser gespült werden. Decken Sie offene Brandwunden dann mit sterilen Mullbinden oder einem frischen Handtuch ab, und bringen Sie das Tier zum Tierarzt. Tragen Sie keine Brandsalben o.ä. auf.

Achten Sie auf Schocksymptome, die auch erst nach Tagen auftreten können. Selbst relativ kleine Verbrennungen können lebensbedrohliche Folgen haben, wenn durch den Flüssigkeitsverlust und die Entzündungsreaktion der Haut ein Schock ausgelöst wird.


 

 

 

 

Vergiftung

Besonders Katzen reagieren sehr empfindlich auf Giftstoffe und Kontaminationen des Fells.

Haben Sie die Aufnahme des Giftes beobachtet, sollten Sie das Tier und möglichst eine Giftprobe sofort zum Tierarzt bringen. Dieser kann dann Erbrechen auslösen und nach Rücksprache mit der Giftzentrale geeignete Gegenmaßnahmen einleiten. Denken Sie auch daran, dass Tabak, Verhütungspillen und menschliche Arzneimittel für Tiere giftig sein können.

Haben Sie lediglich den Verdacht, es könnte eine Vergiftung vorliegen, sollten Sie zunächst mit dem Tierarzt telefonisch Kontakt aufnehmen. Erbrechen tritt zwar bei vielen (nicht allen) Vergiftungen auf, hat aber in den meisten Fällen eine andere Ursache.

Anzeichen einer Vergiftung können je nach Substanz sein: Erbrechen, Speicheln, Rötungen der Maulhöhle, Blässe, Durchfall, Zittern, Bewegungsstörungen, Atemnot, Husten, Teilnahmslosigkeit und Schmerzen, meist mit der Tendenz zur Verschlechterung. Achten Sie auf Schocksymptome, und bringen Sie das Tier zum Tierarzt
 

 

 

 

Verletzungen

Neben Verkehrsunfällen und Beißereien können auch Stiche und Schusswunden starke Blutungen verursachen. Bei hellrot pulsierendem Blut droht ein rascher Blutverlust.

Binden Sie oberhalb der Wunde ab bzw. legen Sie einen Druckverband an und bringen Sie das Tier sofort zum Tierarzt. Achten Sie auf Schocksymptome. Falls die Wunde die Brusthöhle eröffnet, droht ein Lungenkollaps. Achten Sie auf saugende Atemgeräusche und pressen Sie eine sterile Abdeckung auf die Wunde am Brustkorb. Bisswunden sind meist infiziert und sollten, unabhängig von ihrer Größe, stets beim Tierarzt versorgt werden.

Steckt ein Fremdkörper in der Wunde, ziehen Sie ihn nicht heraus, sondern schneiden Sie ihn einige Zentimeter über der Wunde ab, und legen Sie für den Transport einen Verband an.

Schmutz und kleinere Fremdkörper können Sie mit steriler Elektrolytlösung aus der Wunde spülen, bevor Sie einen Verband anlegen. Denken Sie immer daran, dass Sie beim Verbinden die Blutzirkulation nicht abschnüren dürfen.

 
TIPP
Vermeiden Sie, dass Ihr Tier an den Wunden lecken und sie infizieren kann, indem Sie einen Verband anlegen oder ein frisches Handtuch darüberlegen.
 

 

 
 

 

 

 





 Quelle: Royal Canin